Eine Reise in das Innere von Wien
Nachwuchsförderungsprogramm Spielzeit 23/24
Orientierungsgrundlage ist EINE REISE IN DAS INNERE VON WIEN – Die Archive des Schweigens des österreichischen Autors Gerhard Roth (1942-2022). Jahrelang durchforschte dieser die lichtabgewandten Bezirke Wiens und fand den realen und seelischen Untergrund der Stadt. So berichtet Roth unter anderem vom ehemaligen „Hetztheater“, wo im 18. Jahrhundert Tierkämpfe stattfanden, durchstreift Katakomben, Grüfte und unterirdische Depots in der Inneren Stadt, und er erzählt von den Geheimnissen des Stephansdoms. Auch besucht er die geistesverwirrten Künstler in der psychiatrischen Anstalt Gugging, den „Narrenturm“ und das Heeresgeschichtliche Museum, berichtet vom ehemaligen Judenviertel in der Leopoldstadt und dem Männerwohnheim in der Meldemannstraße, in dem Hitler fast vier Jahre wohnte. Ein faszinierender Reiseführer durch die Abgründe der Wiener Seele.
Ausgehend von dieser Essaysammlung nehmen 10 Student*innen des Studiengangs Sprachkunst die Spuren auf und erkunden die Wege mit verschiedenen literarischen Gattungen und der Entwicklung neuer Formate. So entstehen über eine gesamte Spielzeit hinweg neue Texte – von Dramatik, Lyrik und Prosa bis hin zu gattungsübergreifender multi- und transmedialer Literatur. Das Volkstheater unterstützt die jungen Autor*innen durch die Zusammenarbeit mit Schauspieler*innen, Dramaturg*innen und weiteren Mitarbeiter*innen. Im Sinne eines work in progress werden dabei über den gesamten Zeitraum hinweg die neu entstehenden Texte erprobt und es entsteht eine enge Verbindung zwischen den Seminarräumen der Universität, den Schreibtischen der Student*innen und der gelebten Theaterpraxis.
In den Abschlusspräsentationen im Mai/Juni 2024 werden die Ergebnisse dann in unterschiedlichen Formaten mit dem Publikum geteilt. So besteht eventuell die Möglichkeit, eine Stadtwanderung mit dem Publikum zu unternehmen, um vor Ort die Geheimnisse Wiens zu lüften.
Eine Kooperation des Volkstheaters mit dem Studiengang Sprachkunst der Universität für angewandte Kunst.
Leitung: Ulf Frötzschner
Leitung Studiengang Sprachkunst: Gerhild Steinbuch